RAUM DER STILLE
balloon architekten haben im Rahmen des Forschungsprojektes outinverse, mit ihrer mobilen camera obscura zunächst architektonisch städtebauliche Feldforschungen betrieben. Bei diesen „Feldforschungen“ wurde an den Reaktionen der teilnehmenden Menschen klar, dass die Camera Obscura viel mehr ist, als eine bloße Perspektivenveränderung.
Die auf den Kopf gestellten bewegten aber doch ruhigen Bilder haben auf die Besucher eine entspannende, meditative Wirkung die zum Philosophieren und Kontemplieren anregt.
Aus dieser Beobachtung entstand die Idee, diesen Camera-Obscura-Effekt gezielt für die Gestaltung von Aufenthaltsräumen im medizinisch-therapeutischen Bereich einzusetzen.
Die erste begehbare Camera Obscura für solche Zwecke wurde im Rahmen des Um- und Zubaus des LKH Fürstenfeld 2017 als Dauerinstallation in einen Aufenthaltsraum der Palliativstation eingebaut. Sie ist eine kontextsensitive Wahrnehmungsinstallation, die den PatientInnen und BesucherInnen ein erweitertes Wahrnehmungsspektrum des umgebenden Ortes eröffnet aber auch ihre subjektiven Gedankenwelten in Bewegung setzt. Konkret kann man im 4 Meter breiten und 9 Meter hohen abgedunkelten „Raum der Stille“ eine Projektion der neuen Gartenanlage an der Wand sowie des bewegten Wolkenhimmels an der Decke auf sich wirken lassen. Die optischen Installationen unterstützen die Wirkung des in Zusammenarbeit mit der ARGE Morawetz-Zinganel gestalteten Raumes und ergänzen das übrige Angebot im „Raum der Stille“: Ruheliege und Massagestuhl, lange Sitzbank, Liegematten und Gong. Durch Öffnen und Schließen der Jalousien bzw. des Vorhanges und durch Verändern der Beleuchtung lassen sich unterschiedliche Lichtstimmungen und Nutzungsszenarien im Raum erzeugen.
Link zur Projektseite von balloon architekten
Bauherr: KIG Krankenanstalten Immobilien GmbH / KAGes
Nutzer: LKH Feldbach – Fürstenfeld
Ausführungsplanung: DI Konrad Promitzer
Lichtgestaltung: DI Eugen Schöberl
Zubau LKH und Innenraumgestaltung:
ARGE Morawetz – Zinganel
(PL: DI Wolfgang Wimmer)