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  • WB Kirchner Kaserne Süd
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WB Kirchner Kaserne Süd

STÄDTEBAU UND FREIRAUMKONZEPT

Städtebau und Freiraum sind so konzipiert, dass rund um die 12 Punkthäuser ein parkartiges Wohnumfeld mit viel Grün entsteht, welches sich gut in die Umgebung integriert. Die Gebäude sind zu vier nahezu gleich großen Wohnquartieren mit gesamt 523 Wohnungen gruppiert. Jedes Quartier bildet den Rahmen für zwei kompakte Punkthäuser und ein Atriumhaus. Die Quartiersplätze, welche zwischen den Gebäuden generiert werden, stellen die halböffentlichen Bereiche am Areal dar, und bilden im Nahbereich der Gemeinschaftsräume einen generationenübergreifenden Freiraum. Neben einem Kleinkindspielbereich gibt es auch ausreichend Platz für den Aufenthalt.

Die Verbindungsachse im Osten, welche gleichzeitig den grünen Rücken hin zur Schrebergartensiedlung bildet, öffnet sich in Form von Vorplätzen zu den Quartieren. Diese Eingangsbereiche der Punkthäuser sind von Platz – artigem Charakter. Sitzmöglichkeiten unter Bäumen in Kombination mit Radabstellplätzen, machen diese zu belebten Treffpunkten der einzelnen Quartiere. Die Atriumhäuser orientieren sich an der öffentlichen Verbindungs- / Parkachse im Westen, welche ausgehend vom nordöstlichen Kreuzungspunkt Trattenweg / Kasernenstraße das Quartier durchquert.

Im Norden des Areals fließt der öffentliche Park spürbar in das Wohngebiet ein und bildet einen wichtigen Aspekt für eine Wohnumgebung mit hoher Lebensqualität. Der Park findet in der Achse die sich im Westen über die ganze Länge des Grundstücks erstreckt seine Fortführung, diese Parkachse bindet die umgebenden Wohngebäude ins das Freiraumkonzept ein. Die zweite Nord-Süd Verbindung bildet sich in Form einer Versorgungsachse im Osten des Grundstücks ausgehend von einem großzügigen öffentlichen Platz im Norden aus. Dieser dient als repräsentatives Entree des Areals und beinhaltet zusätzlich einige Besucherparkplätze sowie die Zufahrt zur Tiefgarage. Sämtliche Außenräume im Grundstücksinneren sind autofrei konzipiert, sollen aber durchaus eine Durchwegung mittels Rad und zu Fuß anregen. Gleichzeitig entsteht hier auch ein gut nutzbarer und angemessener Vorplatz für die Gewerbenutzungen in den angelagerten Erdgeschoßzonen. Die beiden Nord-Süd-Achsen werden über mehrere Querstiche mit einander verbunden, einerseits um öffentliche Durchwegungen zu ermöglichen, aber auch um interne Wege kurz zu halten.

So entsteht eine spannende Abfolge der unterschiedlichen Freiraumtypologien: Der sehr öffentliche Entree Platz im Norden, die Quartiersplätze als Gemeinschaftsbereiche zwischen den Gebäuden, die Eingangsbereiche im Bereich der Punkthäuser, die öffentlich zugänglichen Pocket Parks und die öffentlichen Durchwegungen mit hoher Aufenthaltsqualität.

Die Pocket Parks sind an das öffentliche Wegenetz angeschlossen, werden durch ihre Lage und Ausformulierung jedoch zu intimen Rückzugsorten. Hinter Heckenkörpern findet man neben der Möglichkeit des Urban Gardenings, einen Obstgarten, einen Kinderspielplatz und einen Lesegarten, welche zusammen ein vielseitiges, generationenübergreifendes Angebot darstellen.

Die westliche öffentliche Parkachse wird im südlichen Bereich entlang der Grundgrenze geführt, und bildet somit einen grünen öffentlichen Raum der auch die umgebenden Wohnquartiere zur Nutzung einlädt. Durch eine Differenzierung in der Materialisierung zu Gunsten des Versiegelungsgrades werden Aufenthaltsbereiche von hoher Qualität ausgebildet. Eine entsprechende Möblierung in Kombination mit Schatten spendenden Bäumen bilden den Rahmen dafür. So wird das verbindende Band zur kommunikativen Zone.

Das Vegetationskonzept soll die unterschiedlichen Freiraumtypologien unterstreichen. So finden sich neben begleitender, parkähnlicher Vegetation entlang der Achse, indentitätsstiftende und adressbildende Bäume auf den Vorplätzen, und eine charaktervolle Vegetation in den Pocket Parks.

ARCHITEKTUR

Durch die Typologie des Punkt- bzw. Atriumhauses wird die Ausbildung von reinen „Straßen- und Hoffassaden“ vermieden, die Punkthäuser sind als kompakte Volumen mit 7-8 Geschoßen mit einer großzügigen umlaufenden Balkonstruktur konzipiert. Die rundum gleichwertig und gut nutzbare Ausformung der vorgesetzten Balkon-Fassaden betont den Charakter des Wohnens im Park und unterstreicht die Bedeutung der Außenräume. Die Fassaden sind sehr ruhig gehalten und erzeugen ein elegantes und urbanes Erscheinungsbild. Die Typologie des Atriumhauses (6-7 Geschoße) beherbergt mehrheitlich kleinere Wohnungen, und bietet deren Bewohnern über das zentrale Atrium und anschließende Terrassen zusätzliche gemeinschaftlich nutzbare Flächen an.

In jedem Quartier sind im Erdgeschoss neben großzügigen und freundlichen Foyers, Kinderwagenabstellräumen, Fahrradabstellbereichen auch Gemeinschaftsräume untergebracht. Dachgärten in den Quartieren sollen frei zugänglich und gemeinschaftlich genutzt werden. Zusätzliche Fahrradabstellräume werden im Bereich der Tiefgaragen angeboten. Die Tiefgarage wird über eine Zufahrt erschlossen kann aber entsprechend der Quartiersteilung unterteilt und in Bauabschnitten errichtet werden.

Die Erhöhung der Erdgeschosswohnungen mit dazugehörigen Balkonen um 40cm über Terrain gewährleistet die notwendigen Schwellenräume zu halböffentlichen und öffentlichen Außenbereichen.

Jede Wohnung verfügt über einen großzügigen Balkon welcher die kompakten Grundrisse um zusätzliche qualitätvolle Aufenthaltsbereiche erweitert. Die Balkone werden punktuell mit zusätzlichen Sonnenschutzelementen ausgestattet welche deren Nutzbarkeit auch an heißen Tagen verbessern, über die Auskragungen der Balkone werden die dahinterliegenden Wohnungen im Hochsommer gut beschattet. 100% der Wohnungen sind barrierefrei anpassbar geplant. Jede Wohnung verfügt über ein Kellerabteil.

ÖKONOMIE, ÖKOLOGIE UND SOZIALE ASPEKTE

Die Anordnung der Wohnungen zu 5- und 8-Spännern ermöglicht sehr effiziente Erschließungskerne, die nach Erfordernis des Verkehrskonzeptes an die Tiefgarage angebunden werden. Gebäude die nicht direkt angebunden werden verfügen über einen Zugang zur Tiefgarage in unmittelbarer Nähe im Freien.
Die umlaufenden Balkone inkl. Begrünung spenden Schatten und Schutz vor sommerlicher Überwärmung, die begrünten Flachdächer, Dachgärten und großzügigen Grünflächen im Erdgeschoß tragen zur natürlichen Kühlung des Wohngebiets bei. Die thermische Gebäudehülle weist eine sehr kompakte und somit energieeffiziente Form auf, zusätzlich können auf den Dächern der Gebäude Photovoltaik und Solaranlagen errichtet werden.

Die starke Durchgrünung des gesamten Areals mit ihren sehr differenzierten und hochwertigen Außenräumen ermöglichen ein hohes Maß an sozialer Begegnung und gemeinschaftlicher Betätigung, die Vernetzung mit dem städtischen Umfeld wird durch die verschiedenen Nutzungen aber auch durch die Durchwegbarkeit des gesamten Areals für Fußgänger und Radfahrer angeregt. Alltagsqualitäten für alle Generationen werden durch unterschiedlichste Angebote funktionaler und räumlicher Ausprägung geschaffen.

© balloon architekten ZT-OG / Rampula – Gratl – Wohofsky

Ort

Graz

Status

nicht realisiert

Typ
Wohnen
Bauherr

ARE - Austrian Real Estate

Wettbewerb

WB, 2.Runde

Team

Arch. DI Andreas Gratl (PL WB)
DI Dominik Weißenegger
DI Benjamin Melcher

Abbildungen

balloon architekten