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  • Wohnbebauung Marburgerhöfe
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Wohnbebauung Marburgerhöfe

STÄDTEBAU:

Der städtebauliche Grundansatz reagiert gezielt auf die umgebende Bebauungsstruktur, die vorwiegend aus Einzelobjekten unterschiedlicher Größen und Höhen besteht. Durch die Gruppierung der fünf Punkthäuser mit unterschiedlichen Höhen (3-5 Geschosse) entsteht ein vielschichtiges Außenraumangebot mit sehr differenzierten Übergängen von öffentlichen zu halböffentlichen und privaten Freibereichen. Durch die Punkthaustypologie wird die Ausbildung von reinen „Straßen- und Hoffassaden“ vermieden, das städtebauliche und architektonische Erscheinungsbild orientiert sich an der Idee der „Stadtvilla“. Die Zufahrt der Tiefgarage wie auch die Besucherparkplätze sind an der Sackstraße in NW positioniert, sämtliche Außenräume im Grundstücksinneren sind autofrei konzipiert, sollen aber durchaus eine Durchwegung mittels Rad und zu Fuß anregen. Die großzügige Öffnung der Außenräume in Form eines „Stadtplatzes/Marktplatzes“ und „Stadthofes“ bilden die Schnittstellen zur Umgebung. Hier laden die öffentlichen und halböffentlichen Nutzungen zum verweilen ein, das Angebot richtet sich nicht nur an die zukünftigen Bewohner des Quartiers sondern soll auch als Stadtteilzentrum fungieren.

ARCHITEKTUR / FUNKTION:

Die fünf Baukörper sind als kompakte Punkthäuser mit einer großzügigen umlaufenden Balkonstruktur konzipiert. Die rundum gleichwertig und gut nutzbare Ausformung der vorgesetzten Balkon-Fassaden betont den Charakter der „Stadtvillen“ und unterstreicht die Bedeutung der Außenräume. Die Fassaden sind sehr ruhig gehalten und erzeugen ein elegantes und urbanes Erscheinungsbild. Eine starke Quartiers-Identität wird durch die differenzierten, gemeinsam nutzbaren Freibereiche und die gleichzeitige Öffnung zum städtischen Umfeld geschaffen. Die Erhöhung der Erdgeschosswohnungen mit dazugehörigen umlaufenden Balkonen um 40cm über Terrain gewährleistet die notwendigen Schwellenräume zu halböffentlichen und öffentlichen Außenbereichen.
Die öffentlichen Nutzungen (Cafe, Bäckerei, Gewerbe. etc) sind vorwiegend im EG des nördlichsten Punkthauses zwischen Stadtplatz und Stadthof angesiedelt uns sollen so eine hohe Vernetzung mit Nachbarschaft unterstützen und als Stadtteilzentrum fungieren.

WOHNEN:

Jede Wohnung verfügt über einen großzügigen Balkon welcher die kompakten Grundrisse um zusätzliche qualitätvolle Aufenthaltsbereiche erweitert. Die Balkone sind teilweise durch Lufträume zwischen den Wohnungen unterbrochen, diese dienen als Trennelemente zwischen den privaten Freiflächen und lockern die Fassden mittels Bepflanzung auf. Durch das statische Konzept welches mit tragenden Außenwänden und tragenden Stiegenhauskernen auskommt, sind die Wohnungen frei von tragenden Elementen, auch die Wohnungstrennwände können in Leichtbauweise ausgeführt werden, was eine sehr hohe Fexibilität in der Grundrissgestaltung und nachträgliche Anpassbarkeit ermöglicht. 75% der Wohnungen sind barrierfrei anpassbar geplant.

ÖKONOMIE, ÖKOLOGIE UND SOZIALE ASPEKTE:

Die Anordnung der Wohnungen zu 6- und 4-Spännern ermöglicht sehr effiziente Erschließungskerne, die jeweils direkt an die Tiefgarage angebunden werden.
Die umlaufenden Balkone inkl. Begrünung spenden Schatten und Schutz vor sommerlicher Überwärmung, die begrünten Flachdächer und großzügigen Grünflächen, Baumpflanzungen im Erdgeschoß tragen zur natürlichen Kühlung des Quartiers bei. Die thermische Gebäudehülle weist eine sehr kompakte und somit energieeffiziente Form auf, zusätzlich können auf den Dächern der vier- und fünfgeschossigen Gebäude Photovoltaik und Solaranlagen errichtet werden.
Die starke Durchgrünung des gesamten Areals mit ihren sehr differenzierten und hochwertigen Außenräumen ermöglichen ein hohes Maß an sozialer Begegnung und gemeinschaftlicher Betätigung, die Vernetzung mit dem städtischen Umfeld wird durch die verschiedenen Nutzungen aber auch durch die Durchwegbarkeit des gesamten Areals für Fußgänger und Radfahrer angeregt. Alltagsqualitäten für alle Generationen werden durch unterschiedlichste Angebote funktionaler und räumlicher Ausprägung geschaffen, dazu zählen auch die Möglichkeiten der langfristigen Nutzung durch die hohe Flexibilität der Wohnungen.

 

Jurytext von Florian Nagler beim Bauherr:innenpreis 2023:

Man kennt es vielleicht von idealisierten Wettbewerbsdarstellungen: Mit großen Bäumen überstandene, halbschattige wassergebunde Plätze, auf denen lässig ein paar Liegen aus Holz und Segeltuch drapiert wurden, in denen entspannt, von spielenden Kindern und Hunden umkreist, einen frühen Kaffee trinkende und Kipferl verzehrende Personen angeregt miteinander plaudern. Die Gärten beben vor Vitalität, die Balkone der umliegenden Wohnungen sind üppig begrünt, Blumen und Sträucher in irdenen Töpfen liebevoll gepflegt – imaginierte Idylle pur. Und dann, an einem ganz normalen Donnerstag im Juli 2023, morgens um halb zehn, hat sich die Wohnbebauung Marburgerhöfe in Graz in der Realität genau so dargestellt. Augenscheinlich ist bei diesem Projekt auf vielen unterschiedlichen Ebenen vieles richtig gemacht worden. Das beginnt beim ausgewählten Wettbewerbsbeitrag, der die städtebauliche Situation signifikant nachverdichtet – mit einer jedoch für die Nachbarschaft verträglichen und angemessenen Dichte. Die gekonnte Setzung der fünf Baukörper verzahnt das Ensemble mit seiner Nachbarschaft, schafft aber auch schöne eigene – autofreie – Binnenbereiche und vor allem den bereits erwähnten Quartiersplatz, der mit der Kombination aus Café und Bäckerei binnen kurzer Zeit zu einem kleinen Stadtteilzentrum geworden ist. Es geht weiter über die großzügig formulierten Zugänge zu den Gebäuden, die sparsame Vertikalerschließung und die straff und gleichzeitig flexibel organisierten Grundrisse, die durch ein kluges konstruktives System von tragenden Stiegenhauskernen und tragenden Außenwänden ermöglicht wurden, wobei alle Wohnungen über wirklich sehr großzügige Balkone und Freiflächen verfügen, die die meisten Bewohner:innen auch bereits angeregt haben, diese intensiv zu bespielen und vielfältig zu nutzen. Zuletzt atmet das Ensemble eine bemerkenswerte Großzügigkeit und Gelassenheit, die wohl auf der ruhigen Ordnung des gesamten Quartiers beruht. Die Gestaltung nimmt sich zurück und kommt dabei mit wenigen, aber präzisen Elementen und Details aus – und überzeugt gerade dadurch. Die Bauherr:innenschaft musste anscheinend von der Bedeutung, die Ästhetik für die Nachhaltigkeit von Gebäuden hat, nicht erst überzeugt werden, sondern hat neben einer robusten Ausführungsqualität die Gestaltqualität in einem fruchtbaren Dialog mit den Architekt:innen eingefordert:Bauherr:innenpreis!

© balloon architekten ZT-OG / Rampula – Gratl – Wohofsky

Ort

Graz

Status

realisiert 2022

Typ
Wohnen
Hardfacts

Bauherr:innenpreis 2023

Bauherr

STP Wohnungserrichtungs- u. Immobiliengesellschaft m.b.H.

Generalplaner: Wendl ZT GmbH

Wettbewerb

1. Preis, 2018

Team

Arch. DI Andreas Gratl (Gesamt-PL)
DI Birgit Schiretz (PL)
DI Johanna Kampits (PL)
DI Dr. Martina Majcen
DI Dominik Weißenegger (WB)
DI Hubert Stöger

Abbildungen

Pläne, Modell: balloon architekten 
Rendering: Atelier Frühwirth/Wendl ZT GmbH
Fotos: David Schreyer