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  • WB Erweiterung und Adaptierung des ehemaligen Instituts für Pathologie für den Lehrstuhl für Anatomie
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WB Erweiterung und Adaptierung des ehemaligen Instituts für Pathologie für den Lehrstuhl für Anatomie

Städtebau:

Der städtebauliche Grundansatz des Entwurfs basiert auf der klaren Trennung von  Alt- und Neubau in den Obergeschoßen in Form von zwei solitären Baukörpern. Zwischen diesen spannt sich der gemeinsame Hof als Zentrum für alle Nutzer auf. Über diese Hoffläche treten  Alt- und Neubau in einen städtebaulichen Dialog und erzeugen einen Campuscharakter. Das Zurücksetzen des Neubaus in Richtung Norden sorgt für die Freistellung der dominanten turmartigen Südostecke des Bestandsgebäudes. Die Höhenentwicklung bzw. Höhenstaffelung des Neubaus orientiert sich an der Umgebung und bleibt in seiner Gesamthöhe unter dem des Altbaus. Die Zäsur bzw. Durchwegung in Nord- Südrichtung öffnet das Ensemble in Richtung Leechwald. Diese Durchwegung kann zukünftig in Richtung des Versorgungszentrums im Süden erweitert werden. An der Leechwaldgrenze sorgt ein Fuß- und Radweg für die West- Ostverbindung. Mit diesen Wegeführungen und Sichtachsen wird das Erschließungsnetz geschlossen und der Campus mit dem umgebenden Naturraum fein verwoben. Die Anlieferung erfolgt diskret und sichtgeschützt über die westliche Erschließungsstraße. Zwischen den Baukörpern verbindet das Untergeschoß  die beiden Bauteile miteinander und sorgt für eine zusätzliche funktionale Integration.

Architektur / Funktion:

Das Ensemble wird grob in vier Funktionsbereiche (Leichenlogistik, Lehre, Forschung und Büros+ Verwaltung) gegliedert. Diese sind so organisiert dass es zu keiner störenden Überschneidung der Verkehrs- bzw. Funktionsabläufe kommt. Alle Bereiche können separat genutzt werden. Durch eine Überblendung an den Rändern werden aber gleichzeitig Kommunikation, notwendige Verbindungen und kurze Wegeführungen ermöglicht.

Äußere Erschließung:

Die bestehenden Zugänge bleiben grundsätzlich erhalten. Im Osten wird ein großzügiges Foyer im Bereich des Mittelrisalits angelegt, das den neuen östlichen Vorplatz nach innen erweitert und einen attraktiven und barrierefreien Zugang  zum Hof ermöglicht. Es besteht eine direkte Erreichbarkeit aller Funktionsgruppen bei gleichzeitig möglicher Nutzungstrennung.

Der Hof bildet das kommunikative Zentrum und ist mit dem Bestandsgebäude sowie dem Neubau direkt verbunden. Im Süden entlang des Bestandsgebäudes sowie im Norden entlang des Leechwalds werden im Freien direkte Zugangswege zum Hof angelegt, um den Studierenden aus allen Richtungen einen möglichst kurzen Weg zum neuen Lehrgebäude zu ermöglichen.

Leichenlogistik:

Die Leichenanlieferung erfolgt diskret und sichtgeschützt über den überdachten Zugang im Untergeschoß an der Nordwestecke des Neubaus direkt in die Leichenlogistik. Die gesamte Leichenlogistik und Aufbewahrung befindet sich im Untergeschoß. Die vorgeschlagene Organisation des Leichenkellers ermöglicht durch erweiterte Gänge große Bewegungsfreiheit in den Bereichen mit hoher Leichen-Transportfrequenz. Die Leichenlogistik ist direkt oder durch vertikale Erschließungen mit den relevanten Lehr- bzw. Forschungsbereichen wie der Hörsaalvorbereitung, den Sezierbereichen mit dem Nassstudierlokal, den Forschungsprosekturen und der Werkstatt verbunden. Der diskrete und sichtgeschützte Transport von Leichen oder Leichenteilen ist somit auch intern gewährleistet.

Lehre:

Sämtliche studentisch genutzten Lehrflächen werden im Neubau konzentriert. Lediglich der Seminarraum verbleibt im Bestandsgebäude, was die ungestörte Abhaltung postgradueller Kurse, Seminare und wissenschaftlicher Veranstaltungen unabhängig vom studentischen Lehrbetrieb ermöglicht. Die Lehre im Neubau wird über das großzügige Foyer im Erdgeschoß erschlossen. Dieses Foyer ist direkt mit dem Hof verbunden und bildet mit diesem eine Einheit. Vom Foyer gelangt man im Erdgeschoß bzw. Untergeschoß direkt in den großen Hörsaal und getrennt von dieser Funktion über die Garderoben und das nördliche Treppenhaus direkt in den Sezierbereich im 1. Obergeschoß. Im 2. Obergeschoß sind das Nassstudierlokal sowie die Studierzone mit den dazugehörigen Nebenräumen situiert, die hier ein konzentriertes Studium der Präparate ohne Ablenkung durch hochfrequenten Personenverkehr erlauben. Die Erschließung dieses Bereiches über das südliche Treppenhaus kann völlig getrennt vom Seziersaalbetrieb erfolgen. Eine der Studierzone vorgelagerte Terrasse mit Bezug zum Leechwald bietet zudem wertvollen Kommunikations- und Erholungsraum im Grünen.

Durch die Situierung der speziellen Lehrbereiche in den Obergeschoßen werden zum einen Ausblicke in die Natur ermöglicht und zum anderen die notwendige Distanz und Uneinsichtigkeit geschaffen.

Forschung und Verwaltung:

Das Bestandsgebäude gliedert sich in einen südlichen Bürotrakt und einen nördlichen Labortrakt. Im Mittelrisalit befinden sich halböffentliche Funktionen wie die Forschungsbibliothek und der Seminarraum. Diese Räume, im Schnittpunkt der Nutzungen, dienen als erweiterter Kommunikationsort. Das Untergeschoß des Bestandes verbindet sich mit der Leichenlogistik.

Der Andachtsraum mit vorgelagertem Garten im Untergeschoß kann getrennt vom restlichen Gebäude genutzt werden. Der denkmalgeschützte Hörsaal im Erdgeschoß bleibt in seinem musealen Charakter erhalten.

Erscheinungsbild:

Der Neubau ruht auf einem Betonsockel, welcher mit der Hoffläche eine Einheit bildet. Diese monomaterielle hochwertige Betonoberfläche unterstreicht die Ensembleidee. Die semitransparente vorgehängte Profilglasfassade bildet einen diffusen Filter und ermöglicht durch den Einsatz von Gläsern in verschiedenen Transparenzgraden den für diese spezielle Bauaufgabe essentiellen  Sicht- und Blendschutz. Gleichzeitig wird dieser Vorhang in weniger sensiblen Bereichen durch gezielte Öffnungen perforiert, um direkte Sichtverbindungen zum Außenraum zu ermöglichen. Das verglaste Foyer kann zum Hof hin geöffnet werden.  

Ökonomie, Ökologie:

Neubau:

Die Primärkonstruktion des Neubaus ist in Stahlbeton (Ortbeton + Betonfertigteile) angedacht.
Die Fassaden sind hochwertig gedämmt und mit einer hinterlüfteten Profilglasfassade ausgestattet.
Die semitransparente Glasfassade wir teilweise vorhangartig über die Fenster gezogen, und ermöglicht so den notwendigen Schutz vor Blendung und Einsichtigkeit (Seziersäle) bei gleichzeitiger natürlicher Belichtung. Die semitransparenten Gläser streuen auch das Tageslicht, sodass die Ausleuchtung der Innenräume möglichst schattenarm und gleichmäßig erfolgt, was das Präparatestudium unterstützt.
An bestimmten Stellen des Gebäudes wir dieser Vorhang gezielt aufgebrochen um eine visuelle Orientierung zur Umgebung herzustellen.
Die kompakte kubische Form des Neubaus gewährleistet ein sehr gutes A-V-Verhältnis.
Die neuen haustechnischen Anlagen sind im UG. sowie auf den Flachdächern positioniert. Der aktuelle WB-Beitrag geht davon aus, dass die die bestehende Stützmauer zum Versorgungszentrum unangetastet bleibt und der Neubau mittels Flachgründung oberhalb der Permanentanker errichtet werden kann.

Altbau:

Die Eingriffe in die Bausubstanz des Bestandes sollen so gering als möglich gehalten werden. Der denkmalgeschützte Altbau wir aber einer weitgehenden funktionalen sowie haustechnischen Sanierung unterzogen.

© balloon architekten ZT-OG / Rampula – Gratl – Wohofsky

Ort

Graz

Typ
Gewerbe und Büro
Wettbewerb

WB, 2018

Team

Arch. DI Andreas Gratl (PL WB)
DI Dominik Weißenegger
DI Dr.med. Martina Majcen
DI Benjamin Melcher
DI Birgit Schiretz 

Abbildungen

Pläne: balloon architekten
Rendering: Martin Frühwirth