Funktionsprinzip

Der Begriff der Camera Obscura bedeutet lateinisch dunkles Zimmer/Gewölbe.
Als Camera Obscura bezeichnet man gemeinhin einen, bis auf eine kleine Öffnung, lichtdichten Raum. Die geradlinigen Lichtstrahlen (wie Sehstrahlen) bündeln sich in einer einzigen Öffnung und bilden die Außenwelt Punkt für Punkt an der Rückwand des Innenraumes (Projektionswand) ab. Das projizierte Abbild entspricht dem Bild der Außenwelt, es ist allerdings auf den Kopf gedreht.

Das Abbild ist meist lichtschwach und wird erst nach Adaption der Augen an die Dunkelheit sichtbar. Bei einer größeren Öffnung kann durch Anbringung einer Sammellinse im Bereich der Öffnung ein scharfes und helleres Abbild erzeugt werden. Veränderungen durch Bewegung, Lichteinfall, Tages- und Jahreszeiten werden so wie in der Realität auch als Abbild im Inneren der Camera Obscura sichtbar. Sie funktioniert damit wie ein Filmapparat.

Die Camera Obscura mit Linse entspricht dem Funktionsprinzip des menschlichen Auges, in dem die gesehenen Bilder auf der Netzhaut auf dem Kopf gedreht abgebildet werden.

Wer die erste Camera Obscura entwarf und realisierte ist unklar, ebenso wer diese besondere Bildproduktionstechnik das erste Mal zur Klärung der sinnlichen Wahrnehmung nutzte.

Rene Descartes postulierte die Camera Obscura bereits im 17. Jahrhundert als Modell der Wahrnehmung von dem aus das Sehen begriffen und dargestellt werden kann. Vor allem im 18. Jahrhundert wurde sie in begehbarer Form zur Portrait- und Landschaftsmalerei herangezogen. Dazu wurde im Inneren der Camera eine transparente Projektionsebene eingezogen auf der man die jeweiligen Abbildungen nachzeichnen konnte.